DIE FAMILIE NESTERVAL

Die Familie Nesterval

Nesterval ist der Name einer auf die Niederlande zurückgehenden deutsch-österreichischen Familiendynastie, deren Ursprünge sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. Obwohl die Familie bereits früh einigen Reichtum erwirtschaftet hatte, geht das bis heute bestehende Familienvermögen hauptsächlich auf Industrielle des 19. und 20. Jahrhunderts zurück, die mit der in Salzburg ansässigen Cosima und Karl Nesterval AG eine Porzellanmanufaktur aufbauten, die zeitweise eine der größten Europas war.

Anfänge

Die in die noch ländliche Stadt Salzburg – das damalige Erzbistum – eingewanderte Magdalena von Nesterval (auch unter "Leni" geführt) wurde im Verzeichnis der Salzburger Kaufmannsgilde 1587 sowohl als erste Nesterval als auch erste Frau überhaupt erwähnt. Sie war diejenige, die als erste Salz-Händlerin mit den Niederlanden den Wohlstand der Familie begründete und mit den Erlösen zahlreiche Ländereien erwarb. Neben dem Privileg der ersten Händlerin verhandelte Magdalena von Nesterval zudem das Recht des Erbnamens Nesterval, der besagt, dass künftig der Name Nesterval auch bei einer Heirat mit einem Mann als Familienname beibehalten wird.

Um 1600 litt Salzburg unter der Pest. Wer es sich leisten konnte, ergriff die Flucht. Magdalena von Nesterval jedoch blieb in Salzburg und kaufte Häuser von Flüchtlingen zu nun niedrigen Preisen auf. Sie überlebte den Dreißigjährigen Krieg und betrieb mit Fürsterzbischof Paris Lodron regen Handel mit Gewehren. Gerüchte über eine geheime Nesterval-Kapelle unter dem zu dieser Zeit von Paris Lodron geweihten Salzburger Dom blieben bis heute unbestätigt. 1647, mit Magdalenas Tod, übernimmt ihre Tochter Antonia von Nesterval die Geschäfte.

Generell widmeten sich die Nestervals im 17. Jahrhundert hauptsächlich dem Handel und traten darüber hinaus als Ratsmitglieder und Inhaber der wichtigsten städtischen Ämter wie Rentmeister und Bürgermeister auf. So wirkten Angehörige der Familie Nesterval über 112 Jahre lang in drei Generationen ununterbrochen als Stadtsekretäre von Salzburg. Ehrentrudis von Nesterval (die Tochter von Antonia) verwebte durch geschickte Heiratspolitik die Nestervals mit mehreren europäischen Adelshäusern. Schon zu jener Zeit waren die Nestervals eng mit Kunst und Kultur verbunden. Cäcilia, Tochter der Ehrentrudis, stand zum Beispiel in gutem Kontakt mit der Familie Mozart und vermietete den Mozarts das "Hagenauer Haus", in dem 1756 auch Sohn Wolfgang geboren wurde. Cäcilia leitet die Geschäfte bis 1761 und mit einer Unterbrechung von drei Jahren wieder von 1763 bis 1781. Ihre Tochter Doris von Nesterval war leider bereits vor der geplanten Übernahme verstorben; Enkelin Carolina Martina von Nesterval stirbt ebenfalls jung bei der Geburt ihrer Tochter Frederika. So übergibt Cäcilia erst 1781, im Alter von 90 Jahren, die Geschäfte direkt an ihre Urenkelin Frederika, zu diesem Zeitpunkt gerade 17 Jahre alt. Cäcilia selbst sollte noch weitere 14 Jahre leben und mit 104 Jahren sterben. Sie gilt in Fachkreisen als Vorlage für Fjodor Dostojewskis Kurzgeschichte "Die Hundertjährige".

Weg zur Industriellenfamilie

Der Erfolg gebührt der von Frederika von Nesterval am 12. Dezember 1816 gegründeten und ab 1847 unter der Leitung ihrer Tochter Maria Alba zur wirtschaftlichen Blüte geführten Porzellanmanufaktur. Als große Überraschung gilt hier die Wahl des Standortes Kopfing im Innkreis, den Frederika aus Angst vor Spionage sowie Kriegsschäden nahe der Donau und somit nahe der für die Porzellanmanufaktur notwendigen Kaolinvorkommen geplant hatte.

In jener Zeit erwirbt die Familie auch Schloss Adelsheim in Berchtesgaden (Bayern) nahe Salzburg, das bis heute als ältester Familiensitz geführt wird. Durch den Umzug nach Bayern, aber mit den Produktionswerkstätten in Oberösterreich und Firmenzentrale in Salzburg im Palais Nesterval blieb die Familie stets den österreichischen Landstrichen verbunden.


Das erste Porzellanpatent

1852/1853 lässt sich Maria Alba von Nesterval die "Nahtlose Porzellantasse in Tierform" patentieren. Nesterval verkauft für Jahrzehnte Porzellan an die meisten europäischen Adelshäuser und begründet so den Erfolg des Unternehmens.

Der Ziegenbock

Seit 1875 findet sich im Firmensymbol der bis heute bekannte und nach wie vor noch verwendete Ziegenbock, der auch das Wappen der Familie ziert.

Eine neue Ära beginnt

Mit dem Tod Maria Albas und dem Verschwinden ihrer Tochter Anna Johanna von Nesterval 1889 in Caracas fällt die Firmenleitung an Cosima. Sie und ihre zwei Schwestern begründen den bis heute wohlbekannten Zweig der Familie Nesterval. Geneveva (geb. 1864) und Wendelgard (geb. 1868) bleiben allerdings nur stille Teilhaberinnen, als die erst 19-jährige Cosima das Familienunternehmen übernimmt. Geneveva scheint aufgrund charakterlicher Schwächen nicht in der Lage, die Geschäfte zu führen und sollte meist am Dachboden vor den neugierigen Blicken der Bediensteten versteckt werden. Nur wenige wussten überhaupt, dass es sich bei der "unheimlichen Verrückten" um eine Schwester Cosimas handelte. Wendelgard wiederum sieht sich nicht in der Lage, eine solch große Verantwortung zu übernehmen. Obwohl sie ihrer Schwester herzlich zugetan ist, neidet sie ihr dennoch den Erfolg. Auch weil Cosima – sogar noch zwei Jahre jünger als Wendelgard – die Führung der Geschäfte tatsächlich erfolgreich bewerkstelligt. Im Streit sollte sich Wendelgard einige Jahre später von der Familie abwenden und eine eigene Zirkusdynastie begründen. Genevevas leiblicher Sohn sollte nach St. Peter gehen und sich dort in eine gewisse Husso verlieben, die "Schwarze Perle von St. Peter". Vorfälle um deren Sohn Mikko und dessen ehemaliger Verlobten Anna Lisa sollten als Gerüchte in die Außenwelt dringen – woraufhin die Familie den Kontakt mit diesem Zweig der Familie für alle Zeiten beendet. Auch ihr umtriebiger Ehemann Rupertus I würde die Verästelungen der Familie durch seine Affäre mit Gerda Buddenbrook nicht befeuern können, aber unabhängig davon die berühmte Schausteller-Dynastie des Nesterval-Clans im Wiener Prater und auf Sankt Pauli in Hamburg begründen. Diese Familienlinie endet jedoch 2021 mit dem Verkauf des berühmten "Budd'n'brooks".

Die Urmutter Cosima

Bis heute gilt Cosima von Nesterval als "Urmutter" des deutsch-österreichischen Nesterval- Familienstammes, wenn auch sie für den Verlust des k.u.k. Titels der Porzellanmanufaktur Nesterval verantwortlich gemacht werden kann. Trotz der Erziehung ihrer fünf Kinder blieb sie dem Familienunternehmen als Vorstandsvorsitzende erhalten, während ihr Gatte Karl (von Bourbon) das Tagesgeschäft leitete.

Das zweite Porzellanpatent

Am 17. Oktober 1912 meldet Nesterval das Patent zur "Herstellung von Porzellan, das hohe Widerstandskraft gegen Korrosion erfordert ..." an.

Das Familienunternehmen im Ersten Weltkrieg

Trotz des Patentes kämpft die Familie um den Erfolg des Unternehmens – nahezu vergeblich. Nach Kriegsende untersagt der Friedensvertrag von Saint-Germain das Monopol auf Tassen in Tierform, um die wirtschaftliche Vormachtstellung der Nesterval Porzellanmanufaktur weiter zu schwächen. Der Erste Weltkrieg setzt der Porzellanmanufaktur somit monetär stark zu.

Das Ende der Monarchie?

Kurz nach dem Ende des Ersten Weltkriegs erfährt Cosima von Nesterval, dass ihr Mann Karl gerüchteweise der illegitime Sohn von Kaiser Franz Joseph und der Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg ist, wenn er auch bei seinen (Pflege-)Eltern Baronin und Baron Denice und Frederik von Bourbon-Fredrikson in Deutschland aufgewachsen war. Karl, vermeintlicher Sohn eines Kaisers und einer Kaiserin, sieht dennoch keinen Grund, nach höheren Sphären zu streben, während Cosima es als Gottes Wille betrachtet, dass sie – selbst einem niederländisch-deutsch-österreichischem Adelsgeschlecht entstammend – nun die Nachfolge antreten müsse. Sie lässt sich mit "Ihre Majestät" ansprechen, macht ihren Haushalt zum Hofstaat und siedelt noch im November 1918 unter dem Vorwand einer großen Porzellanlieferung in das noch den Habsburgern gehörende Schloss Eckartsau im heutigen Niederösterreich. Von hier aus plant sie die Machtübernahme, um die Monarchie und somit zumindest Deutsch-Österreich zu retten. Doch es sollte anders kommen. Die Monarchie findet auch in den Händen der Nestervals kein Fortkommen, das "von" wird auch den Nestervals aus dem Familiennamen gestrichen, und die interimistische Leitung der Porzellanmanufaktur durch Emmi und Theodor Dolleschall verläuft enttäuschend.

Cosimas Großfamilie

Cosimas erstgeborener Sohn Georg stirbt 1914 in den ersten Kriegswochen, war aber noch 1913 Vater von Drillingen geworden, die er jedoch niemals erleben durfte. Sie kommen in Eckartsau zur Welt. Sohn Tomasz gilt als sehr begabt und wird mit nur 20 Jahren Zirkusdirektor im Zirkus seiner Tante Wendelgard. Tomasz geht eine Zweckehe mit Helga ein. Seine soziale Ader macht ihn später zum Vorstand des Nesterval Fonds für karitative Zwecke, der u.a. das Kurhotel Erbse fördert. In den 1950er-Jahren wird er Bürgermeister von Thallern. Sein Ende ist unglücklich: 1982 wird er zusammen mit seiner Gattin ermordet. Georg Nestervals Zweitgeborener, Edmund Nesterval, wird ein berühmter Schauspieler, der bereits 1962 den österreichischen Filmpreis erhalten sollte. Er ist Vater von Irmgard und Hildegard Nesterval, denen ein mysteriöses Schicksal widerfahren sollte – das als "Haus der Hildegard" in der Familienchronik erfasst werden sollte. Jakob, Georgs dritter Sohn, ist während des Zweiten Weltkriegs im Porzellanlager am Gelände des Wiener Nordwestbahnhofs tätig und heiratet Herta Dolleschall, die – nach der Scheidung von Jakob – Dolly Dolleschall zur Welt bringt.

Cosimas Sohn Philip (geb. 1892) entsagt der Übernahme des Familienunternehmens und emigriert in die USA, wo es in Baltimore bis heute einen eigenen Zweig der Familie gibt.

Auch die Zwillingsschwestern Eleonore und Elsa Nesterval folgen nicht dem Ruf des Großunternehmens. In der unsicheren Zeit des Ersten Weltkrieges werden die Kinder nach Vordernberg (Steiermark) geschickt. Während Eleonore sich dort ansiedelt und später heiraten sollte, verliert sich die Spur von Elsa während der 1920er-Jahre in Paris. Eleonore ist die Großmutter des bekannten Damendarstellers Helmut Weber, der unter dem Namen seiner Großmutter international erfolgreich ist und 2015 bei einem Besuch in Vordernberg verstirbt.

Nachdem Martha Nesterval als letztes Kind ebenfalls auf den Vorstandsvorsitz im Familienunternehmen verzichtet, ist vorerst kein Erbe in Sicht. Wobei Cosima sehr wohl nach einer guten Partie für Martha Ausschau hält, die jedoch kein größeres Interesse an Männern zeigte. Schließlich lernt sie Josef August kennen, ein Mann, der ihrem Idealbild entspricht (er ist ebenfalls homosexuell). Das bekannteste Porzellanset war lange Zeit das von ihm kreierte Ensemble Die große Bertha, benannt nach seiner aus einem Zirkus stammenden Mutter.

Weitere Repräsentationshäuser in Tirol und der Steiermark, aber auch in Norddeutschland, Tschechien und Amerika werden von den Nestervals gekauft. Nach dem Tod von Cosima und Karl Nesterval geht ein Großteil des Nesterval-Vermögens in den gemeinnützigen Nesterval-Fonds für karitative Zwecke über, den Martha noch ins Leben gerufen hatte.

Drohende Zeiten

Während der Großteil der Familie nach Caracas flüchtete, wird in der Zeit des Nationalsozialismus unter Magda Nesterval, Tochter von Josef August und Martha, erstmals die Fertigung von Waffen aufgenommen. Magda Nesterval setzt während des Zweiten Weltkrieges zunehmend, wie alle deutschen Montankonzerne, auf Aufforderung und Anweisung der Politik und als Ersatz für eingezogene Stammarbeiter*innen Zwangsarbeiter*innen ein. Sie ist bekennende Nationalsozialistin. Doch während sie selbst in Berchtesgaden und Salzburg arbeitet, ist ihre Mutter Martha, die zu dieser Zeit nun mit Arthur, einem Arzt, verheiratet ist, in Wien vor Ort, wo sich eine Lagerhalle der Porzellanmanufaktur befindet. 1947/48 muss sich Magda Nesterval beim Nürnberger Prozess strafrechtlich verantworten. Sie wird in allen Punkten freigesprochen und feiert 1959, ein Jahr vor ihrem Tod, das legendäre Festbankett im neu eröffneten Historischen Museum der Stadt Wien (heute: Wien Museum).

Nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach den weitreichenden Ereignissen von Caracas – über die bis heute Stillschweigen herrschen, alle Dokumente bis dato unter Verschluss bleiben sollten und erst zum Ende der Familie veröffentlicht werden dürfen – und dem Ende des Zweiten Weltkrieges entlässt Martha Nesterval ihre Tochter Magda aus deren Vorstandsposition und besetzte diese mit dem nur fünf Jahre alten Theodor Nesterval, den sie weiterhin praktisch und faktisch unterstützten wird. Nach Kriegsende verliert Nesterval durch Reparationszahlungen und die zwischenzeitliche Enteignung einen Großteil seiner Substanz. Berg- und Stahlwerke müssen auf Anweisung der Alliierten verkauft werden. Martha Nesterval ernennt 1960 Fanny Nesterval, Theodors Gattin, zur Generalbevollmächtigten, die in den folgenden Jahren den Konzern neu gliedern und stark erweitern sollte.

Nach vielen familiären Schicksalsschlägen kommt die gesamte Familie 1964 wieder zu einem Maskenball auf Einladung von Klara Nesterval (aus dem Eleonore-Zweig) wieder zusammen. Doch auch dieser Abend sollte als Der letzte Ball in der Familienchronik verzeichnet werden. Emmi Dolleschall (Schwiegermutter von Jakob Nesterval, gest. 1944) sowie das Hausmädchen Tabea kommen durch unglückliche Zufälle hier ums Leben. Die Dolleschalls brechen den Kontakt zur Familie Nesterval ab und entziehen ihre Aktien dem Familienunternehmen.

Magdas Bruder Josef Nesterval eröffnet 1964 das berühmte Hotel Nesterval, das durch seine Hotelgeschichte die historische Vorlage für den amerikanischen Tanzfilm "Dirty Dancing" werden sollte. Seine Tochter, Augusta Nesterval, erlangt Berühmtheit, indem sie 2021 mit ihren Legaten nach Mauretanien emigriert. Augusta ist die Mutter von Gisela Nesterval (*1969 als Gisela Grün und heute Ehemann ihres Großcousins Norbert) und deren Zwillingsschwester Elsa, der bekannten Kunstdiebin Maria-Theresia Nesterval (*1976), der Untergrundkämpferin Sander Nesterval (*1977) und der gescheiterten Opernsängerin Marguerite Nesterval (*1981).

Bis 2016 bleiben Theodor und Fanny in den Führungspositionen. 2016 stirbt mit Theodor der letzte Alleinbesitzer der Karl und Cosima Nesterval AG und wird in der Familiengruft in Schloss Adelsheim in Berchtesgaden beigesetzt. Norbert, sein Sohn, übernimmt gemeinsam mit seiner Frau Gisela den Vorstandsvorsitz. Als weitere Vorstandsmitglieder werden u.a. Marguerite Nesterval und Ethel van Nesterval aus dem Martha-Zweig, Josefine und Aimée Nesterval aus dem Georg-Zweig sowie drei nicht öffentlich gelistete Frauen geführt.

Unabhängig von der Geschichte der Porzellanmanufaktur sollte Gertrud Nesterval nicht unerwähnt bleiben: Gertrud Nesterval, Magda Nestervals Halbschwester, die der Verbindung Marthas und Arthurs entsprang, verlässt ihre Familie als ihr Sohn, Jonas Nesterval, gerade erst vier Jahre alt war. Dem erwachsenen Jonas lässt das Geheimnis um seine Mutter keine Ruhe: Als der Nesterval-Fonds für karitative Zwecke im Sommer 2020 die Anlage Goodbye Kreisky durch einen Zufall entdeckt, wird klar: Man ist auf eine der außergewöhnlichsten Leistungen in der Geschichte der Sozialdemokratie gestoßen. 50 Jahre lang wurden im Untergrund Wiens – unbemerkt und unberührt von populistischer Radikalisierung, von schleichender Politikverdrossenheit und autokratischen Bedrohungen – die sozialdemokratischen Grundpfeiler Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit und Solidarität nicht nur beschützt, sondern aktiv gelebt, gepflegt und für eine glorreiche Zukunft bereit gehalten.

Nachdem Norbert und Gisela Nesterval kinderlos geblieben sind, wird die Firmenleitung von Norberts Nichte Cosima-Alice Nesterval übernommen werden, die bereits jetzt repräsentative Aufgaben wahrnimmt.

Heute

Von der kunsthistorischen Bedeutung her ist Nesterval Porzellan mit Augarten Porzellan, Meißen und der Porzellanmanufaktur Nymphenburg vergleichbar. Die Stücke werden noch immer in der oberösterreichischen Manufaktur in Grafendorf bei Kopfing im Innkreis händisch hergestellt. Die Produkte von Nesterval sind das teuerste österreichische Porzellan und werden auch für Staatszwecke etwa in der Hofburg, dem Bundeskanzleramt und in österreichischen Botschaften sowie als Staatsgeschenke verwendet. Die Produktpalette umfasst Tee- und Kaffeeservices sowie Figuren in Tierform. Die Entwürfe entstammen verschiedenen Epochen und umfassen unterschiedliche Motive. Neben Chinoiserien, Blumen-Buketts, Jagd- und Naturmotiven stehen Klassizismus, Biedermeier, Art Déco und Moderne zur Auswahl.


Der Stammbaum

Erbfolge und Leitung des Familienunternehmens 

Magdalena von Nesterval (1570–1647): 1587 als erste Nesterval und als erste Frau in der Kaufmannsgilde erwähnt | Leitung von 1587–1647

Antonia von Nesterval (1609–1690): Antonia überlebte den Dreißigjährigen Krieg, vermutlich Errichtung der Nesterval Kapelle unter dem Salzburger Dom | Leitung von 1647-1690

Ehrentrudis von Nesterval (1640, vermutlich 1721 verstorben) | Leitung von 1690–1720

Sohn von Ehrentrudis, Name unbekannt (vermutlich 1672–1690)

Cecilia von Nesterval (1691–1795): Vorlage für Fjodor Dostojewskis "Die Hundertjährige" | Leitung von 1720–1761 und 1764–1781 (nach Tod von Karolina Martina)

Doris von Nesterval (1721–1757): Doris starb jedoch, bevor sie die Firma übernehmen konnte.

Karolina Martina von Nesterval (1740–1764) | Leitung von 1761–1764

Frederika von Nesterval (1764-1847): Förderin Mozarts, Gründerin der Porzellanmanufaktur | Leitung von 1781 bis 1847

Maria Alba von Nesterval (1790–1881): Kauf von Schloss Adelsheim / Patent der Tierform / Ziegenbock | Leitung von 1847-1877

Anna Johanna von Nesterval (1828, 1889 in Caracas verschwunden) | Leitung von 1877-1889

Cosima (von) Nesterval (1870–1944) | Leitung 1889–1919, dann 1 Jahr Aufenthalt in Caracas, dann 1922–1938

Martha Nesterval (1902–1993) | Leitung: Emmi & Theodor Dolleschall 1918–1922

Magda Nesterval (1919–1960): Magda ist verheiratet mit Salvatore Nesterval (1920–2016). | Leitung 1938–1945

Theodor Nesterval (1939–2016): Theodor ist verheiratet mit Fanny Nesterval (1935–2017). | Leitung von 1945 (unter Schirmherrschaft von Martha bis zur Hochzeit mit Fanny 1960) bis 2016

Norbert Nesterval (1967): Norbert ist verheiratet mit Gisela Nesterval, geb. Grün (1969). | Leitung seit 2016

Cosima Nesterval II (1980): Cosima wird die Geschäfte von Norbert und Gisela übernehmen.


Das Labyrinth

Mysterium der Familie

Das Nesterval-Labyrithmuster
Das Nesterval-Labyrithmuster

Norbert Nesterval arbeitet an der Realisierung einer Vision seiner Großmutter.

Nestervals Irrgarten entsteht an einem noch geheimen Ort. Nach Fertigstellung bzw. ausreichendem Pflanzenwachstum soll das Labyrinth der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Das Areal soll mehrere Hektar umfassen und 1.000 verschiedene Pflanzenarten beheimaten.

Der Grundriss soll auf den Verzierungen der Porzellanmanufaktur beruhen.

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